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Angst und Verzweiflung - zwischen Traenen und Hoffnung.

 
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Nicoletta



Anmeldedatum: 01.02.2011
Beiträge: 4
Wohnort: Wuppertal

BeitragVerfasst am: 01.02.2011 18:16:44    Titel: Angst und Verzweiflung - zwischen Traenen und Hoffnung. Antworten mit Zitat

Vorwort

Hallo Ihr lieben !
Mein Name ist Nicoletta ich bin 21 Jahre alt und habe bereits
einen wundervollen und gesunden Sohn (*31.08.2005)
Ich bin wirklich sehr frueh Mutter geworden aber ich habe
mein Leben und die damit verbundenen Aufgaben trotz
meines Sohnes mit bravur gemeistert.
Seit 1 ½ Jahren bin ich mit meinem wundervollem Freund zusammen
und nun erwarten wir ein gemeinsames Baby.
Hier meine ganz eigene Geschichte zum Thema Schwangerschaft
und Nackentransparenz.

22.12.2010 "Schwangerschaftstest POSITIV"

Ich weiß nicht wieso – aber irgendwie fuehlte ich seit Wochen
eine gewisse Veraenderung an und vorallem in meinem Koerper.
Nach einer ausgiebigen Shopping – Tour mit meinem Freund
entschloss ich mich zu Hause einen Schwangerschaftstest zu machen
und unglaeubig hielt ich das Ergebnis 3 Minuten spaeter in den Haenden.
„SCHWANGER“ ich erinnere Mich noch haargenau daran
weil ich wie mein Sohn sonst - durch die Wohnung tanzte und mich freute.
Mein Freund konnte es auch kaum glauben – aber er freute sich genauso sehr wie ich.
Natuerlich konnten wir bis hierhin noch nicht ahnen was auf uns zukommen wuerde.
Das wollten wir auch garnicht. Die Welt war ok und schoen so wie sie war.
Nach den Feiertagen entschloss ich mich dann dazu – einen Termin
bei meiner Ärtzin zu machen – es sollte der 10.01.2011 sein.
Mein Geburtstag.

10.01.2011 "Erste Untersuchung"

Die letzte Nacht habe ich eher schlaflos verbracht
es schien wie unmoeglich auch nur ein Auge zu zumachen.
Heute stand die erste Untersuchung an, nachdem mein
Schwangerschaftstest am 22.12.2010 positiv ausgefallen war.
Voller Vorfreude blickte ich diesem Termin entgegen
und zu allem anderen kam hinzu das heute mein 21 Geburtstag war.
Umso groeßer war die Freude ueber das folgende auch positive
Ergebnis beim Arzt und die ersten Lebenszeichen meines Babys.
Ich war bereits in der 9 SSW und das Baby war 2.7 cm groß.
Die Untersuchung war unauffaellig und zum Abschluß hielt
ich dann meinen Mutterpass und die ersten Bilder meines
Babys in der Hand. Der naechste Termin stand auch schon fest
es sollte der 25.01.2011 sein - und auch wenn dies bedeutet
weitere 2 Wochen auf das naechste Lebenszeichen warten zu muessen
wusste ich das ich auch dies ueberstehen wuerde.
Zuhause angekommen kaum in der Tuere drin - wurde ich von meinem
Sohn umgerannt mit Kuessen ueberheuft und mit einem doch sehr
ernsten aber zuckersueßen Blick kritisch gefragt was nun mit
seinem Geschwisterchen sei. Ich nahm ihn an die Hand - setze mich
erst mal hin - nahm ihn auf meinem Schoß und zeigte ihm die
ersten Bilder von seinem "Geschwisterchen". Er schien begeistert
aber auch beirrt - denn wie die meisten Maenner ob jung oder alt
schien auch mein Sohn wenig zu erkennen aber dennoch freute er sich.
Auch wenn ich mir im Vorfeld oft die Frage stellte - ob es vielleicht
nicht noch zu frueh sei ihn darin mit einzubeziehen (dazu spaeter mehr)
Außgiebig feierten wir im Anschluss meinen
Geburtstag - immerhin gab es nun eine freudige Nachricht.
Man koennte meinen ich sollte zwischenzeitlich muede gewesen
sein - aber durch lauter Freude und Euphorie
schien ich fitter den je zu sein.
Zum Abend hin nach endlos vielem Kuchen und vielen anderen
Leckerreien - entschied ich mich dann doch langsam meinem Koerper
und vorallem meinem Baby ruhe zu goennen - und schlief
geschafft aber ueberglucklich ein.

25.01.2011 "Schockierende Erkenntnisse"

Die letzten zwei Wochen gingen relativ schnell um und wieder war
meine Freude kaum zu halten. Heute begleitete mein Freund mich
mit in die Praxis allerdings schien er noch zu aufgeregt fuer
den Untersuchungsraum immerhin wird er zum aller ersten mal Papa
also wartete er gespannt im Wartezimmer der Praxis.
Doch diesmal schien etwas anders zu sein beim Ultraschall
waehrend die ersten Bilder noch vollkommen in Ordnung waren
sah ich bei den naechsten Aufnahmen meiner Ärtzin
sichtlich die Anspannung an – und wie sie nur schwer die Worte
„Das ist natuerlich jetzt nicht gut“ ueber ihre Lippen brachte.
Sofort fragte ich Sie was denn los sei – und sie erklaerte mir das man
bei meinem Kind eine deutlich erhoehte Nackentransparenz
erkennen koenne. (zu diesem Zeitpunkt noch 2,3 mm)
Ich war bereits in der 10 SSW und mein Baby war 4.9 cm groß.
Nachdem ich mich wieder angezogen hatte – erklaerte sie mir nun
das dieser Wert in meinem Schwangerschaftsstadium zu hoch sei
da sie sich aber wie viele Aerzte nicht darauf spezialisiert haette
muesste ich damit wohl oder uebel zum Spezialisten.
Sie erklaerte mir unter anderem auch das dies ein Hinweis darauf sein koennte
das mein Kind eventuelle Gendefekte oder organische Erkrankungen
wie zum Beispiel einen Herzfehler vorweißt.
„Was zwangslaeufig natuerlich nicht der Fall sein muss.“ fuegte sie dem noch hinzu.
Doch da war es bereits zu spaet fuer Mich – ich fand mich wieder zwischen zahlreichen
Traenen – und sovielen Fragen.
Fragen die mir in diesem Moment niemand beantworten konnte.
„Nackentransparenz“ nie zu vor stand ich in irgendeiner Verbindung dazu.
Natuerlich hab ich es schonmal gehoert aber es war mir einfach nicht
vertraut immerhin gab es nie einen anlass dazu sich wirklich
damit auseinandersetzen zu muessen !
Ich kam mir so unendlich verloren vor und als die Untersuchung beendet
war - sah auch mein Freund mir an das irgendwas nicht zu stimmen scheint.
Als ich ihm davon erzaehlte waehrend die Praxis meiner Aerztin
einen schnellstmoeglichen Termin beim Spezialisten veranlasste
ging es auch ihm sichtlich schlechter.
Nun stand der Termin fest – am 31.01.2011.
Die naechsten 6 Tage sollten die Hoelle fuer Mich werden
und nun draengte sich in mir mehr oder weniger auch die Frage auf -
ob es zu frueh war meinen Sohn dort mit einzubeziehen
was waere nun wenn das Kind krank sei?
Wenn es ernsthaft etwas haben koennte womit es vielleicht
nicht lebensfaehig waere und waere es fuer Mich tragbar
auch ein solches Kind großzuziehen?
Fragen ueber Fragen – jedoch wie meistens ohne Antworten.
Ich hatte meinem Sohn gegenueber ein schlechtes Gewissen
immerhin hat er sich so sehr gefreut – wie wuerde er wohl damit umgehen
wenn es kommt wie es kommt?
Und wieso muesse es nach allem was ich bereits durchmachen
musste ausgerechnet mich treffen?
Erneut machten sich in mir Traenen breit – ich spuerte diese unertraegliche
Angst – diese Verzweiflung die einem irgendwie niemand nehmen kann.
Mein Freund jedoch versuchte mich zu beruhigen – sagte mir das dies
ja nicht das endgueltige und zwangslaeufige Schicksal
unseres Kindes sein muss.
Nun hieß es abwarten – und warten – immer wieder
einfach nur warten – es war die Hoelle fuer Mich – Tage und Stunden
schienen nicht mehr umzugehen.
Dennoch entschloß ich mich dazu auf meinen Freund zu hoeren.
Leichter gesagt als getan aber von da an versuchte ich optimistisch und
klar an die sache heran zu gehen immerhin stirbt die
Hoffnung bekanntlicher weise zuletzt !

31.01.2011 "Angst und Verzweiflung - zwischen Traenen und Hoffnung"

Nun war es so weit – die Untersuchung stand an.
Die letzte Nacht war wieder der reinste Horror fuer Mich – dennoch
entschied ich mich – um 2 Uhr Nachts wenigstens ein paar
Stunden schlaf zu suchen.
Um 9.45 Uhr war der Termin – zur meiner seelischen Unterstuezung
nahm ich meinen Freund und eine Freundin mit die all das bereits hinter sich hatte.
Bei Ihr wurde eine Nackentransparenz von 3.0 mm festgestellt
dennoch ist alles gut verlaufen und das Kind gesund.
Bei der Ultraschalluntersuchung verlief wieder alles positiv - saemtliche Messungen waren vollkommen okay und es gab keine weiteren Aufaelligkeiten – bis zur erneuten Messung der
Nackentransparenz die nun auch bei Mir 3.0 mm betrug und damit im Vergleich
zum letzten mal nun um 0.7 mm gestiegen ist.
Wieder schoßen mir Traenen in die Augen - und ich fing an am ganzen Koerper zu zittern - ich glaube waere mein Freund nicht gewesen dann waere ich wieder direkt zurueck auf die Liege gefallen. Ich versuchte mich irgendwie zu beruhigen - und ueberspielte alles mit vorgetaeuschter Staerke die ich aber zu diesem Zeitpunkt absolut nicht mehr hatte. Wie niederschmetternd es fuer uns war. Auch an meinem Freund ging all das nicht spurlos vorbei - tiefe Traenen machten sich auch in ihm breit. Immerhin hat er sein Baby heute zum ersten mal in einem 20 Minuetigem Ultraschall gesehen und gehoert.
Natuerlich muss dies nichts heißen aber es kann – und dieses „kann“ ist es
was mich vollkommen aus aller Hoffnung gerissen hat.
Hinzu kommt die schockierende Risikorate in meinem Alter
fuer ein nicht gesundes Kind – 1 : 77 natuerlich immer noch hoch
aber im Vergleich von 1 : 1000 einfach nichts.
Erneut machten sich wieder Fragen ueber Fragen in meinem Kopf breit.
Wieso ist es gestiegen? Was wird mich erwarten? Und und und ..
Allerdings muss ich dazu sagen das die Spezialistin eine sehr liebe und auch
verstaendnisvolle Frau war die auf all dies sehr einfuehlsam eingegangen ist.
Direkt im Anschluß dieser Untersuchung erhielt ich ein Gespraech bei der
Fachaerztin fuer Humangenetik die mich ueber alle gaengigen Gendefekte und
Organschaeden aufklaerte und darueber was auf mich zukommen koennte.
Unter anderem wurde eine Stammstruktur von mir und meinem Freund angefertigt
in der keine schwere oder vererbbaren Krankheiten zu erkennen waren.
Sie informierte mich des weiteren ueber einzelne Untersuchungsmethoden
und legte mir dann die Chorionzottenbiopsie ans Herz.
Es koennte vielleicht ein wenig weh tun aber immerhin sei das Ergebnis
am darauffolgenden Tag aus dem Labor da.
Ich entschied mich fuer diese Methode die in meinen Augen und nach Aussagen
der Aerzte weniger Risikoreich schien als eine Fruchtwasseruntersuchung.
Immerhin war ich nun in der 11 SSW – und mein Baby ist nun 5.7 cm groß.
Eine andere Methode hieß fuer mich weiter leidvoll warten zu muessen.
Doch irgendwie aenderte es nichts an meiner Situation.
Warten musste ich nun so oder so und wie ich mich nun fuehlte ist kaum zu beschreiben.
Der Termin wurde fuer den 10.02.2011 angelegt – Uff wieder heißt es
warten – alles was auf mich zukommt hatte nur noch etwas
mit endlosem warten zu tun – immer und immer wieder warten.
Und immer wieder mit Mir – die groeßte Qual fuer Mich - Die Ungewissheit.
Es ist einfach unbeschreiblich was eine Frau egal welchen Alters
in solch einer Situation durchmachen muss.
Immer mehr draengt sich in mir der Gedanke auf
das dass taegliche leben und ueberleben an sich eher einem Kampf gleicht.
Mir wird immer mehr bewusst - das dass alles noch lange kein Ende hat.
Soviel Untersuchungen stehen noch an und soviel Ungewissheit die ich irgendwie
ohne zu wissen wie - ueberstehen muss.
Ich kann all das mittlerweile kaum noch in Worte fassen
ich bin nervlich - seelisch und koerperlich am Ende.
Ich hab im Internet nach so vielen Antworten gesucht auf die Fragen in meinem Kopf ..
aber es scheint je mehr ich „heraus“ finde - desto schlimmer wird es ..
beruhigend ist es defintiv nicht.
Natuerlich hab ich mir erhofft – im Internet soviel wie moeglich darueber zu
finden das Sorgen in meiner Situation unberechtigt sind aber das ist schwachsinn.
Es gibt ebenso viele Kinder mit einer „normalen“ Nackentransparenz
die vielleicht eine schwerwiegende Krankheit haben koennten -
als auch Kinder die eine deutlich erhoehte Nackentransparenz vorweisen
und gesund sind.
Und da vielen mir wieder die Worte meines Vaters ein – der Mir als Kind
immer sagte – das es keine Garantie im Leben gibt – weder fuer das
Leben noch fuer den Tod.
Und es stimmt niemand konnte mir garantieren auch kein aufschlußreicher Test
das mein Kind am Ende wirklich gesund ist oder nicht.
Ich bin dann gestern Abend auf dieses Forum gestoßen und hab mir ueber
6 Stunden lang ganz eigene und individuelle Geschichten von
Frauen durchgelesen die vielleicht in aehnlicher oder gleicher Situation
und Verfassung sind wie ich.
Ich muss dazu sagen das nicht alles unbedingt hilfreich war aber zumindest
in einer Hinsicht haben mir viele Beitraege Mut und Hoffnung geben koennen.
Ich war nun fest entschlossen das egal was bei diesem Ergebnis rauskommen wuerde
nicht sofort an einen Schwangerschaftsabbruch zu denken.
Es koennte doch durchaus die Moeglichkeit bestehen das mein Kind
nicht „schwerwiegend“ erkrankt ist und ich ihm die Moeglichkeit auf
ein Leben nehme in dem ich voreilige Entscheidungen treffe.
Ich bin nicht Gott das ich das recht habe ueber Tod oder Leben zu entscheiden
und schon gar nicht ueber das meines ungeborenen Kindes.
Auf die Welt bringen muesste ich es so oder so – egal in welcher Verfassung
und auch wenn das endlose Warten bereits jetzt wie ein Fluch scheint
waere es immerhin in dieser Situation vielleicht nicht von schlechten Dingen.

Natuerlich verstehe ich auch Frauen die dies nicht koennen
denen jegliche Kraft dazu fehlt immerhin ist jede einzelne
Situation eine andere als meine.
Und jede Frau findet ihren persoenlichen Weg damit umzugehen.

Aber ich moechte – das egal was passiert so lange mein Baby die Chance
hat zu leben – ihm diese nicht nehmen.
Auch wenn alle Hoffnung verloren sein sollte.

Natuerlich ist noch nichts entschieden und ich hoffe tief im Herzen
das alles gut geht wie sicherlich jede andere Frau es sich fuer das eigene
Kind und Schicksal auch wuenscht.

Zumindest ist das bis zu diesem Punkt meine ganz persoenliche
Geschichte und ich bin mehr als froh auf dieses Forum gestoßen zu sein.
Es gibt mir Kraft und Mut
und das „aufschreiben“ meiner ganz eigenen Geschichte
hat mir ein Stueck Angst genommen.

Nun sind es noch 10 Tage und ich hoffe ich kann mich
mit einem positiven Ergebnis zurueck melden.
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tina



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Beiträge: 69

BeitragVerfasst am: 02.02.2011 19:50:30    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Nicoletta,

es tut mir leid, dass euch eine sorglose und glückliche Schwangerschaft erstmal genommen wurde.

Ich lese aus deinen Zeilen aber viel Kraft, es ist gut, dass du dich nicht zu irgendwas hinreißen lässt.

1:77 hört sich erstmal viel an, aber heißt aber auch, dass du zu 98,7% ein gesundes Kind bekommst! Also habt ihr wirklich allen Grund realistische Hoffnung zu haben!

Ich wünsch euch viel Kraft, das Warten auszuhalten und ein gutes Ergebnis!

LG
Christina
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Nicoletta



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Beiträge: 4
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BeitragVerfasst am: 03.02.2011 02:41:00    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Tina

ich danke Dir sehr fuer deine Antwort zu meinem Beitrag und vorallem
fuer deine aufbauenden Worte.

Auch wenn es fuer mich weiterhin bedeutet zu warten so merke ich sehr
das dieses Forum mir dabei geholfen hat mit all dem besser umgehen
zu koennen anstatt mich qualvollen Gedanken zu witmen.

Ich gebe Dir vollkommen recht das die Hoffnung noch nicht verloren ist
und ich versuche stark zu sein. Ich denke fuer jede Frau bricht im ersten
Moment eine Welt zusammen - wenn man solch eine Diagnose bekommt
und man sich mit den damit verbundenen "Moeglichkeiten" ungewollt
außeinander setzen muss. Und auch wenn die Diagnose bedeuten kann
das dass Kind gesund ist - so wird die Angst nie komplett verschwinden
waehrend der Schwangerschaft.

Auch ich musste erst erkennen - das so eine Diagnose im ersten Moment
zwar niederschmetternd ist - aber man keinesfalls aufgeben darf.
Wichtig ist es - immer wieder stark zu bleiben fuer sich und das
ungeborene Kind und das weitere Diagnosen keinesfalls bedeuten das
dass Ende damit geschrieben ist - sehr passend hierzu - "Wer kaempft kann verlieren - wer nicht kaempft hat es laengst."

Ich wuensche mir natuerlich das bestmoegliche fuer Mich und mein Baby - aber auch fuer all die anderen Frauen die in der selben Situation sind oder solch Erfahrungen vielleicht schon hinter sich haben.

Ich danke Dir wirklich sehr und hoffe das ich mich mit einem positiven
Ergebnis zurueck melden kann
Wink
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schneckchen



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Beiträge: 14

BeitragVerfasst am: 03.02.2011 13:26:42    Titel: von uns etwas zum mut machen - sehr sehr lang :-)!!! Antworten mit Zitat

hallo nicoletta,

es ist noch gar nicht allzu lange her, da wurden mein mann und ich 2 (!!!) mal mit einer ähnlichen diagnose überrascht, überrannt, man kann es nennen wie man möchte.
in meiner ersten schwangerschaft wurde in der 13. woche bei meinem frauenarzt die nackenfaltenmessung durchgeführt. so sah alles ganz gut aus, aber dann kam die nackenfalte mit 3,5 mm Sad. ich weiß es noch wie heute, es war ein donnerstag abend gegen 20.30 uhr und wir beide waren wie vom blitz getroffen. mein fa meinte dann, er hat selten solche werte, es gab nur einmal eine messung, die dann bei 5 mm lag. er versuchte, uns aufzubauen, aber es kamen dann diagnosen wie herzfehler oder down syndrom (wobei er ehr richtung herzfehler tendierte). was nun folgte war ein graus. wir bekamen einen termin bei einem pränataldiagnostiker, degum 2. wir wurden an seinem letzten arbeitstag vor dem urlaub noch schnell reingeschoben. kaum dort angekommen, hilt ich schon einen aufklärungsbogen über die chorionzottenbiopsie in den händen. das war erstmal ein schock, auf der überweisung hatte gestanden: herzultraschall etc., nix von invasiver diagnostik. nach langem warten und auch sehr traurigen momenten (eine frau kam weinend aus dem untersuchungszimmer), waren wir endlich dran. ich musste mich hinlegen und wir warteten auf den herren. er kam rein, ging zu uns und fing ohne viel geplänkel an: also, hier setze ich die nadel und entnehme die probe??? ich meinte: wieso, laut meinem fa soll hier das herz untersucht werden, nichts anderes. da meinte der nette herr sehr poltrig: wie herz untersuchen? ich kann doch in der woche (ich war da 14. woche) noch nix groß sehen und außerdem: wir verkaufen hier doch keine staubsauger. mein lieber man, wir (mein mann, meine mutter und ich waren erstmal baff). ich meinte dann: wir kennen nicht mal die ergebnisse vom ersttrimester-screening zusammengefasst. wir wussten nur, dass das risiko nach der messung bei 1:39 lag (trisomie 21). dann hat sich der nette herr mal an seinen schreibtisch bequemt und auf die ergebnisse geschaut. aha, siehe da, mit blutwerten lagen wir dann bei 1:618. o-ton des arztes: ach nee, na bei so einer berechnung brauchen wir ja keine fruchtwasseruntersuchung machen. aber ich sage es nochmal: wir verkaufen hier keine staubsauger.
ich war echt bedient. es wurde dann eine frühe feindiagnostik gemacht, die bis auf die nackenfalte völlig unauffällig blieb. im weiteren verlauf der schwangerschaft wurde ich engmaschiger kontrolliert und durfte dann zur regulären feindiagnostik wieder zu oben genannten arzt. es wurde fast eine stunde geschallt, erst wurde von einer assistenzärztin geschallt (die vom profil unseres kleinen völlig hin und weg war) und dann kam der von uns schon ins herz geschlossene arzt Wink. er schallte ebenfalls lange und meinte dann: alles ok, sieht alles gut aus - aber ich gebe ihnen mal die bilder und dann überlegen sie es sich nochmal mit der fruchtwasseruntersuchung Evil or Very Mad. ich dachte, ich fall vom glauben ab. wir haben dann dankend verzichtet und sind ab. freilich hatten wir immer wieder angst, ob der kleine nun völlig gesund ist oder doch etwas vorliegt, aber wir haben tapfer bis et+7 durchgehalten. ich lag auch zwischenzeitlich einige wochen stationär und bekam wehenhemmer und lungenreife (es war wohl doch zuviel). dann wurde eine woche nach termin eingeleitet und ein putzmunterer gesunder kleiner junge lag in unseren armen Very Happy. und er hatte eine klitzekleine auffälligkeit: einen stiernacken (also wirklich eine verdickte nackenfalte). das war alles Smile.
unser kleiner ist heute genau 2,5 jahre alt, ein wirbelwind und sonnenschein, und er wird in wenigen tagen großer bruder Very Happy.
in meiner jetzigen schwangerschaft kam es noch eine ecke doller Sad. ich war aufgrund von beschwerden in der 11. woche im krankenhaus. dort wurde routinemäßig ultraschall gemacht. ende vom lied: nackentransparenz von 3,65 mm und hygroma colli vom kopf bis zur mitte der wirbelsäule. die ärztin legte uns eine invasive diagnostik nahe. wir hatten dann die wahl, wieder zu unserem oben genannten freund zu gehen, oder zu einer anderen spezialistin. wir haben dann dankend die frau genommen. wir haben dann relativ kurzfristig einen termin bei ihr bekommen (die diagnose hygroma colli war da sehr ausschlaggebend). bei 11+4 hatten wir dann unseren termin. es wurde ein ausführlicher ultraschall gemacht und die nackenfaltenmessung ergab dann 4,1 mm. die doktorin war sehr einfühlsam und klärte uns über alle möglichen risiken und symptome auf. wir lagen dann bei 1:26 für das down-syndrom und 1:70 für trisomie 13/18. aufgrund dieser werte haben wir uns dann gleich für die chorionzottenbiopsie entschieden. ich kann nur sagen, es gibt wirklich angenehmeres, aber nochmal monate voller angst und ungewissheit wollten wir auch nicht. einen tag nach dem 2. geburtstag unseres sohnes kam der erlösende anruf: kurzzeitergebnis unauffällig Smile. was ist uns für ein riesen stein vom herzen gefallen. auch das langzeitergebnis kam dann einige zeit später und auch hier konnte nichts auffälliges festgestellt werden. wir waren dann nochmal zur feindiagnostik bei der ärztin und sie begrüßte uns mit den worten: ich freue mich, sie wieder zu sehen. es kommt bei so einem befund (hygroma colli + erhöhte nackentransparenz) nicht allzu häufig vor, das die kinder gesund sind.
wir haben nun noch 8 tage bis zum errechneten termin und freuen uns sehr auf die kleine prinzessin.

dir drücken wir ganz fest die daumen. lasst euch nicht kirre machen und kämpft. unsere prognosen waren mehr als zappeduster, aber wir haben es allen gezeigt. ein kleiner satz der ärztin hat mir dann doch zu denken gegeben: vielleicht haben ihre kinder einfach diese eigenart?

lg und fühl dich gedrückt

claudia & kids Very Happy
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Nicoletta



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BeitragVerfasst am: 04.02.2011 14:39:32    Titel: Vielen dank fuer all die mutmachenden Worte (: Antworten mit Zitat

Hallo Claudia,

ich bin sehr ueberrascht ueber all die lieben Zusprueche und freue mich
wirklich sehr darueber.

Ich denke gerade in so einer Situation ist genau das sehr wichtig.
Zumindest hilft es mir wirklich sehr - es ist schoen mit all dem nicht
voellig allein darzustehen und zu wissen das es vielen Frauen wie mir
aehnlich ergangen ist oder ergeht.

Ich wurde durch meine Arbeit im Krankenhaus schon mit vielen Diagnosen -
Symthomen und Krankheitsbildern konfrontiert und vertraut gemacht - aber
nie musste auch ich selbst mich damit außeinander finden.
Aehnlich ist es auch mit der "Nackentransparenz" - bei meinem Sohn hatte
ich zwar ebenfalls eine Risikoschwangerschaft allerdings nicht in diesem
Rahmen - umso schlimmer traf mich die Diagnose "erhoehte Nackentranparenz". Crying or Very sad
Ich denke das wirklich schlimme an dieser Diagnose sind die damit
verbundenen Risiken und die Ungewissheit.
Zumindest trifft dies in meiner Situation zu.

Von jetzt auf gleich muss man sich ungewollt mit Gedanken und Fragen
außeinander setzen - die einem sehr beisetzen und auch wenn es relativ
oft der Fall ist das die Kinder am Ende gesund sind - so wird dies oft erst
ein ende nehmen man letztendlich sein kleines Wunder in den Armen haelt
und sich selbst davon ueberzeugen kann. Ich denke auch im nach hinein
das die Bindung zu so einem Kind vielleicht eine ganz andere sein wird als
wenn man von vorne rein weiß das es gesund ist.

Das Ersttrimesterscreening war bei mir bis auf die Nackentransparenz
auch komplett unauffaellig - alles lag im Normalbereich - und anschließend
sagte mir die Fachaerztin fuer Humangenetik noch "Waere da diese doofe Nackentransparenz nicht"
im Grunde genommen sprach sie aus was mein Freund und ich bis dahin
dachten. Rolling Eyes
Es haette alles so schoen sein koennen - aber in den meisten faellen ist
es nie so. Irgendwas kommt immer - dachte ich mir ganz im stillen.
Und trotzdem wusste ich nicht ob ich nun dankbar oder undankbar ueber
die Tatsache sein sollte das meine Fraunenaertzin mir all das sagte.
Immerhin haette ja auch genauso gut alles normal verlaufen koennen
ohne das meine Welt zusammenbricht.

Derzeit versuche ich mich komplett von dem Gedanken - das mein Kind
vielleicht "erkrankt" sein koennte fern zu halten.
Bis jetzt weiß ich ja auch nicht viel mehr - also ist es fuer mich gesund.
Das Ergebnis werde ich immerhin erst in 7 Tagen in den Haenden halten
und dann ist immernoch genug Zeit sich weiterhin damit außeinander zu
setzen. Alles andere wuerde mir nur immer mehr Kraft rauben.
Die Angst bleibt natuerlich bestehen und nehmen kann sie mir niemand
bis all das hier ueberstanden ist. Aber so lang die Chance noch besteht
bin ich guter Dinge. Auch wenn mich all das oft zu Boden reißt.

In den letzten zwei Naechten kam ich zumindest durch diese Methode
meinerseits wieder ein wenig zum schlafen.
Jedoch habe ich oft von meinem ungeborenem Baby getraeumt -
wenigstens war es in meinen traeumen gesund. Wink
Ich denke auch dies ist voellig normal wenn man solche Strapazen
durchmachen muss.

Bislang bete ich jeden Tag fuer mein Baby - und ich bin wie sicherlich
jede Mutter bereit - jeden erdenklichen Weg zu gehen - fuer meine Kinder
und vorallem fuer das Baby.

Deine Worte haben mich zutiefst beruehrt und ich bin Dir wirklich mehr
als dankbar fuer deine Geschichte dir mir letztendlich ebenfalls sehr viel
Mut - Kraft und Hoffnung schenken konnte.

Nun heißt es vorerst noch 7 Tage warten aber irgendwie werd ich auch
diese Huerde ueberstehen.

Ich wuensche Dir - und deiner Familie von Herzem nur das beste - und
vorallem fuer die Geburt wuensche ich Dir ganz viel Glueck Wink
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~caro~
Gast





BeitragVerfasst am: 12.02.2011 13:32:09    Titel: Antworten mit Zitat

wie geht es euch?
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Nicoletta



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Beiträge: 4
Wohnort: Wuppertal

BeitragVerfasst am: 09.03.2011 13:21:23    Titel: Endlich zurueck .. Antworten mit Zitat

Hey ihr lieben ..

leider konnte ich mich nicht vorher melden - da ich zwischenzeitlich durch den Umzug kein Internet hatte Sad

Ich freue mich euch mitteilen zu koennen das es ein kleines Maedchen wird
und das die Kleine kerngesund ist.
Zumindest war die Sorge wegen der erhoehten Nackentransparenz umsonst.

Alles was nun noch folgt ist das Organscreening und ich hoffe auch dort wird
alles sich zum positiven wenden.

Ich danke wirklich allen sehr die mir in dieser schweren Zeit zur Seite standen
und Mir sehr viel Kraft und Mut zur Hoffnung geschenkt haben.
Vorallem aber war es dieses Forum - was mir durch seine ganz eigenen
Geschichten und Erfahrungen helfen konnte.
Ich weiß die Diagnose "erhoehte Nackentransparenz" und die damit
verbundenen Risiken sind erst einmal niederschmetternd und auch wenn
es leichter gesagt als getan ist - kann ich jeder Frau nur ans Herz legen
erst einmal ruhe zu bewahren .. auch wenn die Ungewissheit unertraeglich
ist.

Ich bin uebergluecklich das bei mir alles positiv ist und ich mich mit einem
gutem Ergebnis zurueck melden kann.

Gruß und Kuss :*
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tina



Anmeldedatum: 19.11.2009
Beiträge: 69

BeitragVerfasst am: 11.03.2011 06:11:08    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

es freut mich von diesen positiven Nachrichten zu hören!

Ich wünsche euch eine hoffentlich etwas sorglosere Restschwangerschaft, genießt die Zeit mit eurer Maus im Bauch! Smile

Liebe Grüße
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