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Meine Geschichte - Trisomie 18

 
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Sepia



Anmeldedatum: 08.01.2008
Beiträge: 1

BeitragVerfasst am: 08.01.2008 15:24:13    Titel: Meine Geschichte - Trisomie 18 Antworten mit Zitat

Nachdem im September 2007 bei unserem Baby in der 11. SSW eine erhöhte Nackentransparenz von 3,7 mm (2. Untersuchung in der 13. SSW 3,1 mm) festgestellt wurde, war ich sehr oft Gast auf dieser Seite. Ich habe versucht sehr selektiv zu lesen und mir nur das aus den vielen Berichten und Artikeln rauszunehmen, was mich darauf hoffen ließ, dass trotz allem alles in Ordnung und mein Baby ganz gesund ist. Später habe ich diese Seite dann aufgesucht, um zu erfahren wie es weitergehen soll, nachdem die Fruchtwasserpunktion das befürchtete Ergebnis brachte: Trisomie 18.

Ich war zum Zeitpunkt der Punktion bereits in der 22. SSW, da wir uns eigentlich entschieden hatten, auch ein behindertes Kind zur Welt zu bringen - nur am Leben sollte es aktiv teilhaben können. Als bei der empfohlenen Untersuchung zum Fehlbildungsausschluss in der 22. SSW allerdings Herzfehler und andere Störungen festgestellt wurden, folgten wir dem Rat der Ärzte doch Fruchtwasser entnehmen zu lassen. Mit dem Ergebnis war klar, dass unser Kind kein "wirkliches" Leben würde führen können, dass es in seinem sehr kurzen Leben leiden müsste, dass wir es nach spätestens 4 Jahren Leidens doch ziehen lassen müssten ... Nun mussten wir eine Entscheidung treffen, die werdende Eltern doch eigentlich nicht treffen können. Und was bedeutet das konkret? Was sind die nächsten Schritte?

Auf Sylvias Seite musste ich mit Entsetzen lesen, dass ich bei einem Abbruch in diesem fortgeschrittenem Stadium unser Baby auf "natürlichem" Wege zur Welt bringen müsse. Mein erster Gedanke war: Wie soll ich auch das noch durchstehen? Am nächsten Tag vereinbarten wir einen Termin mit einer Sozialmedizinerin, die bereits vor vielen Jahren angefangen hat, ein Netzwerk aufzubauen, das Eltern, in unserer Situation hilft. Indem sie uns erklärte, welche Möglichkeiten wir hätten und was in dieser Situation wichtig sei, nahm sie uns den Schrecken und wir wußten, was in den nächsten Wochen auf uns zukommen würde.

Mit dem von ihr empfohlenen Buch "Gute Hoffnung-jähes Ende" fuhren wir für ein Wochenende an die Ostsee und konnten nach langen Spaziergängen und intensiven Gesprächen eine Entscheidung treffen und alle weiteren Schritte so veranlassen, dass wir mit dieser Entscheidung trotz allem weiterleben konnten. In der 24. SSW habe ich unsere kleine Tochter Sarah dann tot zur Welt gebracht. Mein Freund war die ganze Zeit bei mir und wir haben uns Zeit genommen, uns von ihr zu verabschieden, sie im Arm zu halten - Momente, die ich nie vergessen werde und die mir in der schweren Zeit danach helfen, alles zu verarbeiten ...

Jede Frau empfindet hier vielleicht anders oder möchte einen anderen Weg (s. Sylvias Geschichte) einschlagen. Ich weiß jetzt, dass dieser Weg für mich richtig war und ich möchte jeder Frau in dieser Situation sagen, dass dieser Weg eine Möglichkeit ist, das geliebte Kind irgendwann in Frieden loslassen zu können. Im Januar wird unsere kleine Tochter mit anderen kleinen Babys beerdigt.

Ich bin oft sehr traurig, aber auch glücklich; glücklich, unsere kleine Tochter in meinem Bauch gespürt und sie eine Zeitlang bei uns gehabt zu haben, über all' die Wärme und Untersützung, die wir in dieser traurigen Zeit von unseren Familien und Freunden bekommen haben; stolz, eine wunderbare kleine Tochter zu haben, die irgendwie
bei uns ist ...

Und ich bin dankbar, dass es Frauen wie Sylvia gibt, die aus ihrem Leid etwas gemacht haben, dass anderen Müttern und Vätern sehr viel hilft.

Danke
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antonia



Anmeldedatum: 23.02.2008
Beiträge: 6
Wohnort: Gifhorn (Niedersachsen)

BeitragVerfasst am: 02.03.2008 20:17:27    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo sepia,

ich habe deine Geschichte durchgelesen und mir ist eine Träne gekullert. Ich kann mir deine Trauer nur zu gut vorstellen.

Bei mir wurde noch kein Ergebnis festgestellt, und ich habe mir auch schon alles mögliche ausgemalt.

Man weiß immer nicht was man in solchen Momenten am besten sagen soll. Ich wünsche eurer Familie alles alles gute und damit ihr mit der Trauer so gut wie möglich umgeht. Noch mal alles alles gute.

tschüs

Antonia Arrow
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