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NT 9.6mm- Meine Geschichte

 
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Dijana



Anmeldedatum: 09.07.2009
Beiträge: 2
Wohnort: BW

BeitragVerfasst am: 09.07.2009 13:20:17    Titel: NT 9.6mm- Meine Geschichte Antworten mit Zitat

Hallo alle miteinander,

wie bei vielen hier bin ich nach der NT-Messung erst mal ins Internet und bin dann schnell auf diese Seite gestossen. Da man in dieser Situation für jede Info oder Erfahrung dankbar ist, wollte ich euch meine Geschichte erzählen.

Es war letzten Freitag, morgens um kurz nach acht Uhr, als ich aus der Zeit fiel und der Alptraum begann. Ich war zur NT-Messung bei meiner Frauenärztin und am Ultraschall stellte sie ein Dicke von 9,6 mm fest. Ich bin 33 Jahre als und es war meine erste Schwangerschaft. Ich habe nicht einen Moment geglaubt, dass was nicht in Ordnung sein könnte, da bis dahin alles super lief.
Aber in dem Moment als ich am US-Bild diese dicke Haube am Kopf und Nacken des Kleinen sah, wusste ich, dass es vorbei ist. Zwar hat meine FA mir versucht Hoffnung zu machen; im Moment sei das ja keine Diagnose, es deutet aber darauf hin, etwas nicht stimme, es könne zu 25% trotzdem alles in Ordnung sein....Ich saß nur da und hab geheult. Was ich bisher über NT-Messungen gelesen hatte, bewegte sich in Bereichen von 4, 5 oder 6 mm, und meins hatte fast 10! Sie machte für den nächsten Dienstag einen Klinik-Termin zur Chorionzottenbiopsie, um mir die unerträgliche zeit des Wartens zu verkürzen. Für eine Fruchtwasseruntersuchung hätte ich noch zwei Wochen warten müssen.

Als ich es meinem Freund erzählte, war er auch geschockt, versuchte mir allerdings Mut zu machen, dass alles noch gut werden könne.
Der Freitag verging irgendwie, der Samstag verging irgendwie. Ich war wie betäubt.
Sonntag morgens um vier wachte ich auf, weil ich ziemlich Bauchschmerzen hatte. Ich ging auf Toilette, weil ich dachte ich hätte Darmkrämpfe. Auf einmal kam ein schwall Wasser aus mir raus- ich bekam einen Riesenschreck, da ich noch dazu zu bluten anfing. Der erste Gedanke der mir durch den Kopf schoss war: Ich habe eine Fehlgeburt!
Im Krankenhaus dann der nächste Schock, das Kleine lebte noch, aber wenig FW. Ich hatte gedacht, es wäre schon gestorben, und war gar nicht vorbereitet. Denn irgendwie war ich in dem Moment auch erleichtert, dass mir weitere schwere Entscheidungen erspart geblieben sind.
So einfach sollte es dann aber doch nicht werden. Eine weiter US am Sonntagabend von einem anderen diensthabenden Arzt bezeugte uns eine intakte Schwangerschaft mit guten Herzaktivitäten und etwas wenig FW. Meinen Hinweis auf das abgegange FW tat er ab, das könnte auch irgendwie ein Ödem ausserhal der Gebärmutter gewesen sein, dass aufgegagen ist. Ich verstand die Welt nicht mehr.
Am nächsten Tag -Montag, bekam ich endlich die US-Untersuchung bei der Spezialistin, bei der ich auch den Termin zur Chorionzottenbiopsie gehabt hätte. Sie konnte keine Lebenszeichen mehr entdecken, bestätigte meinen Blasensprung und die NT von 1 cm. Der kleine Wurm war also in der Nacht vom 5 auf den 6.7 gestorben.
Ich fühlte mich gleichzeitig unendlich traurig und erleichtert, und schuldig, weil ich erleichert war, dass es vobei ist und weil ich dachte, dass es doch so das Beste ist für uns alle, dass die Natur entschieden hat.

Danach hieß es wieder warten bis der Oberarzt kam und uns die Möglichkeiten darlegte, wie nun der Kleine herauskommen sollte. Ich war an diesem Tag in der 13+6 SSW. Er empfahl, die Fehlgeburt mittels Tablettenvorlage zu beenden, da es der Kopf des Kleinen 2cm groß sei, und dies für die Gebärmutter am schonendsten. Ausserdem wäre es für die Trauerverarbeitung besser, als unter Vollnarkose eine komplette Ausschabung.
Da wir es auf jeden Fall noch mal versuchen wollen, wollte ich kein Risiko für meine Gebärmutter eingehen. Also, entschied ich mir für die Tablettenvorlage, die den Muttermund öffnet, damit das Kleine geboren wird. Dies sollte allerdings erst am nächsten Tag geschen.
Wieder warten.
Dienstag morgen um halb neun bekam ich dann die erste Tablette. Es hatte gehießen, dass man in der Regel drei bis fünf braucht bis der Fetus ausgestoßen wird.
Bei mir reichte eine- um kurz nach zwölf das Kleine draussen- es ist eine Junge gewesen, aber das hatte ich schon gefühlt. Ich hab ihn mir dann noch angeschaut, aber in dem Moment konnte ich nichts fühlen. Danach wurde ich schnell fertig gemacht für die Ausschabung unter Vollnarkose. An diesem Tag sind wir nur noch zu zweit wieder nach Hause angekommen. Was bleibt sind die Tränen und der Schmerz.

Wahrscheinlich wird meine Geschichte den meisten keine Hilfe sein, aber es war mir ein Bedürfnis meine Geschichte auch zu erzählen.
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Barbara



Anmeldedatum: 19.08.2008
Beiträge: 102
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 09.07.2009 15:34:23    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Dijana. Ich wünsche Dir viel Kraft für die kommende Zeit. So etwas wirst Du wohl nie vergessen und das Kleine wird immer Dein Kind bleiben. Alles Gute. Barbara
_________________
Die Natur und damit auch unser Erbgut kennt kein gut oder schlecht, sondern einfach nur unvorstellbare Vielfalt... (Prof. Dr. med. E. Gödde)
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Sylvia



Anmeldedatum: 04.07.2007
Beiträge: 116
Wohnort: Ludwigsburg

BeitragVerfasst am: 09.07.2009 20:26:42    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Dijana,
auch ich möchte Dir viel, viel Kraft für die nächste Zeit wünschen. Und Dich auch bitten, wenn Du das Gefühl hast nicht mit der Situation zurecht zu kommen, Dir professionelle Hilfe zu holen. Die Krankenkassen bezahlen dies i.d. Regel nach einem Abbruch bzw. einer Fehlgeburt.

Und es ist gut, dass Du Deine Geschichte hier geschrieben hast! Die Seite ist ja vor allem auch dafür da, zu schreiben, um Gefühle und Eindrücke auszudrücken, die andere (Nicht-Betroffene) oft gar nicht nachvollziehen können. Auch damit man Dinge "los wird", die einen belasten und beschäftigen und nicht nur als "Hilfe" oder "Aufmunterung"! Jede(r) findet hier seinen Platz Wink

Alles Gute,
Sylvia
_________________
*Auch wenn wir sie nicht sehen können. Sie sind immer da!*
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Dijana



Anmeldedatum: 09.07.2009
Beiträge: 2
Wohnort: BW

BeitragVerfasst am: 11.07.2009 07:27:07    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Barbara, liebe Sylvia,

vielen Dank für eure lieben Antworten.
Ich merke, dass es mir schon ein bisschen besser geht. Zum Glück habe ich viele liebe Menschen um mich rum, mit denen ich darüber reden kann. Das hilft.

LG
Dijana
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