Nackentransparenz-Forum Foren-Übersicht Nackentransparenz-Forum
Forum für betroffenen Eltern mit der Diagnose "Erhöhte Nackentranparenz" und/oder deren Angehörige und Freunde, die einen Weg zum Austausch oder Information suchen
 
 FAQFAQ   SuchenSuchen   MitgliederlisteMitgliederliste   BenutzergruppenBenutzergruppen   RegistrierenRegistrieren 
 ProfilProfil   Einloggen, um private Nachrichten zu lesenEinloggen, um private Nachrichten zu lesen   LoginLogin 

Herzensmaus Wala (Turner Syndrom, Hygrom, Hydrops)

 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen    Nackentransparenz-Forum Foren-Übersicht -> Meine Geschichte
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
coro96



Anmeldedatum: 02.03.2010
Beiträge: 49
Wohnort: bei Berlin

BeitragVerfasst am: 11.03.2010 23:52:45    Titel: Herzensmaus Wala (Turner Syndrom, Hygrom, Hydrops) Antworten mit Zitat

Ich wage mich jetzt an mein momentan größtes Projekt - unsere Geschichte aufzuschreiben und hoffe, die richtigen Worte zu finden...

Pünktlich zum 30.Geb. meines Mannes wurde die Pille abgesetzt, endlich haben wir uns getraut mit Kind Nummer zwei durchzustarten.

Gleich im 2.Zyklus (August'09) war der Test positiv (ich kann den Tag wo der Test endlich anwendbar ist immer gar nicht abwarten) *freu*freu* doch noch vor dem ersten FA-Termin kamen die Blutungen... und unser MiniSternchen verließ uns von ganz alleine.
Das war für mich unvorstellbar, damit hätte ich nie im Leben gerechnet (meine 1.SS war bis auf'ne Blutung in der 8.Woche einfach traumhaft), dementsprechend geschockt war ich. Um eine AS kam ich drumrum. Dann sind wir direkt eine Woche an die geliebte Ostsee gefahren und zur Nachuntersuchung gings mir dann schon wieder ganz gut.
Mein FA:"Machen sie einfach genauso weiter, fast jede Frau hat mal eine FG, das haben sie jetzt weg. Bestimmt sehen wir uns noch in diesem Jahr!"

(Meine Schwester hatte damals eine Woche nach mir endlich ihren positiven Test, da hatte es sich bei mir ja dann schon erledigt... Ihr Spatz wird jetzt im April geboren. Unsere Erstgeborenen sind zufällig auch fast gleichalt, hätte also gepasst:-)

Dann, schön 2 Monate später (mein Körper hat da anscheinend so einen Rhythmus) war der Test wieder positiv und auch das erledigte sich nach wenigen Tagen von selbst, da war ich dann nicht mal beim FA sondern habs wohl eher verdrängt, sonst heißt es gleich "2FG..." bzw. frühe Abgänge.
Nicht mal meinem Mann hab ich davon erzählt, ich hatte Angst dass er dann nicht mehr mitmacht, beim Wunschkind Nummer 2.

Und wieder 2 Monate später, nämlich am 16.12. war der Test wieder positiv, die Mens blieb aus und ich war schwanger.
Am 22.12. (also noch 2009 wie der Arzt prophezeit hatte) bestätigte mir mein FA die SS - zumindest eine schwarze Fruchthöhle im US - und mein Mann und ich waren glücklich.

Am 31.12. hatte ich die erste leichte Blutung. Am 01.01. wieder - also ab ins Krankenhaus. Eine unsensible Ärztin dachte ich wäre 9.SSW und nicht 6./7. und meinte beim schallen - da ist nix außer ein Minipunkt. Blablabla. Ich dachte es ist vorbei, bis wir drauf kamen dass ich noch gar nicht so weit bin. Das "Pünktchen" ließ sich dann auf einmal mit über 6mm messen - also fast altersentsprechend!

Damals hatte ich einen erschreckenden Gedanken: was ist, wenn was nicht stimmt, wenn mein Kind gehen möchte und ich es dazu bringe, doch hier zu bleiben?
Lasse ich lieber der Natur freien Lauf und gehe nach Hause und die SS soll sein oder eben nicht? Ich hätte (mit Unterschrift) auf eigene Verantwortung gehen können.
Aber ich wollte diese SS ja so sehr.

So blieb ich 3 Nächte im KH und konnte mich vom Weihnachts-/Familien-/Silvester-Stress erholen.
Beim Entlassungs-US war der Herzschlag zu sehen.

Ich bekam ein Beschäftigungsverbot und war schwanger.
Durch diese Geschichte wusste es nun schon alle Welt - war mir nach den 2 Ministernchen und meinem Ungefühl gar nicht so recht und ich sagte schon damals "ja mal sehen, wenn alles gut geht".
Unserem großen sagten wir nichts.

Am 25.01. (Anfang 11.SSW) war ich dann wieder beim FA wegen leichten Blutungen, aber der Muttermund sei wohl sehr gut durchblutet...
Eigentlich hätte ich Kontrolltermin 1 Woche später gehabt, nun haben sie gleich alles mitgemacht. Das Baby war eher klein, der ET wurde um 8 Tage korrigiert - da mein Sohn 8 Tage nach (unkorrigiertem) ET spontan geboren wurde fand ich das ok.
Hab ein US-Bild bekommen. Am Ende fand ich, hat er schon ziemlich lange geschallt und nochmal geguckt... fand ich ulkig, habs sogar meiner Freundin erzählt.

Unser großer wusste nun, dass wir VIELLEICHT im Sommer ein Baby bekommen und das beschäftigte ihn rund um die Uhr, so hat er sich gefreut.

Genau 2 Wochen später, am Montag den 8.Februar (der Tag hat sich in mein Hirn gebrannt) sollte ich wiederkommen, u.a. zur Nackentransparenzmessung.
US. Die Füßchen, Bauch, Fruchtwasser, alles gezeigt, alles chic, gut entwickelt, auf den Tag genau weitergewachsen... Herz, Kindsbewegungen...

ABER "was mir Sorgen macht..."

Mein FA sprach und ich lag auf der Liege und dachte nur "na los, sprich es aus, irgendwas stimmt nicht, ich habs die ganze Zeit gefühlt" und war nichtmal schockiert, nur noch rational.

Die Erscheinug nennt sich "Zystisches Nackenhygrom", also flüssigkeitsgefüllte Blasen am Hals. Links und rechts, 12mm Durchmesser.
Die Ursache ist meist genetisch, kann aber auch was anderes sein.
Die Lage wurde als eher hoffnungslos beschrieben und mein FA wollte mir das nicht antun in 2 Wochen wieder zu kommen in der Hoffnung dass alles ok sei, bei diesem Ausmaß der Auffälligkeit.

Shocked Ich musste mir einen Beratungs-Zettel zum Thema ABBRUCH durchlesen, dass es Selbsthilfegruppen gibt... und unterschreiben - meinem FA hat es in der Seele wehgetan in dieser Situation, aber das ist wohl ein neues CDU/CSU-Gesetz?! Beratung noch bevor eine Entscheidung auch nur überlegt werden kann... Shocked

Mein FA machte mir direkt einen Termin für Mittwoch in einem Pränatalen Zentrum.

Die 2 Tage bis dahin waren der blanke Horror.
Müdigkeit und Übelkeit waren weg. Mein Körper spielte "unschwanger". Ich war nur am weinen. Und googeln.
Ich war traurig und wütend und keine Ahnung....
Bis dahin fand ich im Inet nur schreckliche Infos, genetische und andere Krankheiten wo das 'ne Begleiterscheinung ist (auch "Hygroma colli" genannt).
Es raubte mir auf jeden Fall die Hoffnung auf ein gesundes Kind.
Meine Gedanken überschlugen sich.
Krankes Kind, Krankenhaus, Operationen, immerwährende Angst dass mein Kind plötzlich stirbt, tägliche Lymphdrainagen und trotzdem immer Flüssigkeitsbeulen am Körper, Therapien... was ist mit unserem Sohn, mit unserer Ehe, mit dem Job?
Zu diesem Zeitpunkt dachte ich noch, mein Kind könnte leben - aber wie? Und ich wollte es beenden.

Mittwoch. Der Professor im Pränatalen Zentrum war sehr nett. Machte US und bestätigte das Nackenhygrom, die Nackendichte wurde mit 7,6mm gemessen. Da wir ja auch eine leichte Wachstumsverzögerung hatten äußerte er seinen Verdacht - Turner Syndrom, also ein kleines Mädchen.

Chorionzottenbiopsie bei 12+5SSW. Auswertungs-Termin erst/schon Montag 15.02.

Ich fühlte mich wieder schwanger. Mir war übel, der Bauch fühlte sich wieder leicht dicker an. In den nächsten 5 Tagen empfand ich reine Liebe zu meiner Bauchmaus. Und ich weinte weiter.
Im Inet fand ich englische medizinische Abhandlungen, die besagten: wenn es kein genetischer Defekt ist (Chance so bei 20%) und die Organe alle ok sind, also KEINE weiteren Auffälligkeiten vorliegen, können die Wasseransammlungen wieder verschwinden und ein völlig gesundes Kind kann geboren werden (Chance so für 15%, der 20% die keinen Gendefekt haben).
Also hatte ich Mini-Hoffnungen und alles war wieder offen...

Montag 15.02. Turner Syndrom (Monosomie X) als Ergebnis der Chromosomen-Untersuchung. Also doch.
Der Prof. schallte nochmal (man musste damit rechnen, dass sich meine Maus vielleicht schon von alleine auf den Weg gemacht hat).
Herztöne waren aber ok. Nur leider war das Wasser nicht weniger geworden oder gleich geblieben, sondern sogar noch mehr geworden. Hinzu kam also "fortschreitender Hydrops" am Körper.

Meine Hoffnung war weg, die Zukunft schwarz.
Meine Tochter würde ihre Geburt nicht erleben. Sie würde nicht leben. Crying or Very sad

Die Kraft auf eine Fehlgeburt zu warten hatte ich nicht.
Ich liebe meine kleine Maus.
Ich danke ihr für die schönen Wochen die sie bei mir sein konnte.
Ich würde die SS nicht ungeschehen machen wollen, selbst wenn ich könnte.
Sie war mein kleines Mädchen.

Einen Tag später, am Dienstag den 16.Februar 2010 um 18:59Uhr, wurde meine kleine Wala in der 14.SSW still geboren, 10cm klein und 18g leicht.

Crying or Very sad Niemals vergessen, für immer in meinem Herzen! Crying or Very sad
_________________
Connie

mein großer fest an der Hand (*02.11.2006)
meine kleine Zaubermaus endlich bei mir(*07.01.2011)

und Wala tief im Herzen (*16.02.2010+ 14.SSW)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen    Nackentransparenz-Forum Foren-Übersicht -> Meine Geschichte Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
Seite 1 von 1

 
Gehe zu:  
Sie können keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Sie können auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Sie können Ihre Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Sie können Ihre Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Sie können an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen.


Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group
Deutsche Übersetzung von phpBB.de