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Mila unser Stern

 
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Regine



Anmeldedatum: 20.10.2015
Beiträge: 1

BeitragVerfasst am: 20.10.2015 08:50:21    Titel: Mila unser Stern Antworten mit Zitat

Hallo,

nach langen Recherchen im Internet bin ich froh dieses Forum gefunden zu haben. Denn nicht selten bin ich auf Seiten gestoßen mit negativen Reaktionen, wo Menschen für ihre Entscheidung verurteilt und angegriffen wurden und das in der schlimmsten Zeit, die eine Frau durchmachen musste. Umso dankbarer bin ich für dieses Forum. Auch ich möchte meine Geschichte erzählen, weil es mir sehr hilft darüber zu reden.
Meine Ängste, Hoffnungen und Verzweiflung begannen am 15. September 2015 mit der Nackenfaltentransparenz, wobei da noch alles positiv war, denn diese verlief ohne Auffälligkeiten. Zwei Tage später die schreckliche Nachricht: Risiko von 1:300 auf 1:103 gestiegen. Und insgeheim im Unterbewusstsein wusste ich, ich bin die 103 Frau. Meine Ärztin versuchte mir Mut zu machen und auch ich habe mich auf einen guten Ausgang eingestellt, aber ganz tief in mir war trotzdem der Gedanke ich bin die 103. Am 2. Oktober war dann die Fruchtwasseruntersuchung. Am Montag dann der Anruf und das Ergebniss des Schnelltests: Verdacht auf Trisomie 21. Die Welt brach für uns zusammen. Auch die US Untersuchung ergab nichts positives: angestaute Nieren, Auffälligkeiten am Herzen, verkürztes Nasenbein. Bereits vor der FU haben wir mit meinem Mann im Grunde eine Entscheidung getroffen. Große Ängste verfolgten mich bis zur stillen Geburt am 16. Oktober, ob ich es durchstehe und damit zurecht kommen werde. Es ist noch sehr frisch und der Schmerz sehr groß. Mila war unser absolutes Wunschkind. Ich habe einen Sohn (14 Jahre), für meinen Mann ist es aber das erste Kind. Wir haben uns so sehr auf sie gefreut. Und jetzt bin ich leer, sie ist nicht mehr da. Ich weiß es war unsere Entscheidung und wir müssen damit leben, aber ich habe keine Vorstellung wie. Der Gedanke tröstet mich, dass die kleine am 6. November bestattet wird und wir einen Ort haben werden um Mila unser Sternchen zu besuchen. Jedoch kann ich mir mein Leben momentan nicht vorstellen wie es weiter gehen soll. Jede Minute denke ich an sie, die Tränen fließen und wenn ich denke ich habe keine Tränen mehr, fließen neue. Halt bekomme ich von meinem Mann, meiner Mutter und lieben Freunden. Andre Menschen kann ich wiederum nicht verstehen und vermeide den Kontakt, um ihnen nicht weh zu tun.
Eure Geschichten hier zu lesen, tut mir sehr gut und ich mache es regelmäßig in der Nacht, wenn ich wach liege und an nichts anderes denken kann. Habt ihr für mich Ratschläge was ich machen kann um es zu verarbeiten. Mir ist bewusst, dass ich mit unserer Entscheidung täglich Leben muss und ich werde mir Hilfe holen bei pro Familia, aber vielleicht habt ihr Ratschläge wie ich im Alltag damit umgehen könnte, denn momentan ist der Schmerz unerträglich.

Mama von Mila
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