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NT von 5,5mm Schwerer generalisierter Hydrops fetalis, FU

 
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Danielle



Anmeldedatum: 25.03.2008
Beiträge: 26

BeitragVerfasst am: 26.03.2008 23:43:57    Titel: NT von 5,5mm Schwerer generalisierter Hydrops fetalis, FU Antworten mit Zitat

Hallo!
Zuerst die Daten: Ich bin 40 Jahre, habe einen gesunden zweijährigen Sohn und bin nun in der 14 SSW.
Nach der Geburt unseres Sohnes war ich insgeheim schon immer dankbar, dass trotz meiner 38 Jahre die Schwangerschaft und Geburt absolut ohne Komplikationen abgelaufen war.

Da unser Sohn so ein kleiner Feger ist, waren mein Mann und ich uns einig, dass ihm ein Geschwisterchen sicherlich gut tun würde.

Nachdem ich beim ersten Mal super schnell schwanger geworden bin, wollte es beim zweiten Mal nicht so recht klappen. Im August hatte ich dann kurz nach dem ich die Schwangerschaft festgestellt hatte eine sehr frühe Fehlgeburt. Mitte Januar hatte ich dann die freudige Nachricht, dass es doch noch mal geklappt hat.


Letzten Donnerstag stellte mein Frauenarzt bei der monatlichen Untersuchung eine NT von 4 mm fest. Das schockte ihn selbst und er hätte das nicht erwartet, weil er zuvor die Bewegungen des Kindes als sehr rege beschrieben hatte. Er machte auch sofort einen Termin für mich beim Pränatalmediziner und der war heute.

Über Ostern hatte ich dann genug Zeit mir ein Bild davon zu machen, was 4 mm eigentlich heißt. Ich bin sehr froh, dass ich auf dieses Forum gestoßen bin. Hier fand ich dann auch die Risikotabelle: 1:2 für Trisomie 21.

Ich bin dann erst mal davon ausgegangen, dass mein Baby ein Down-Syndrom hat und habe mir versucht vorzustellen, ob ich bzw. wir mit dieser Situation leben könnte(n). Mein Mann wollte sich das zunächst gar nicht so vorstellen und meinte, so lange defintiv nichts Gegenteiliges festgestellt wird, hofft er, dass das Kind gesund ist.

Ich konnte ihn davon überzeugen, dass wir nicht erst, wenn wir mit dem Ergebnis konfrontiert werden anfangen können zu überlegen, ob wir das Kind wollen oder nicht.

Bei der heutigen Untersuchung konnte man auf dem Doppler auch eine Menge sehen und ich glaube der Pränatalmediziner hat uns nicht alles erzählt, was er da sah. Was er uns mitteilte war, dass die Haut des Kindes sich wegen der Wasseransammlung stark erhoben hatte. Medizinisch heißt das dann wohl: Schwerer generalisierter Hydrops fetalis. Die NT beträgt nun sogar 5,4 mm.

Er hat uns eine sofortige FU angeboten, die ich dankend angenommen habe. Morgen gegen 14.00 werde ich das Ergebnis haben.

Mit dem teilweise fachchinesischen Bericht bin ich dann zu "meinem" Frauenarzt gegangen und der hat mir dann den katastrophalen Befund übersetzt. Er ist ein erfahrener Arzt, der auch lange im Krankenhaus gearbeitet hat, sehr einfühlsam ist. Für die klare Ansage bin ich sehr dankbar. Das Risiko einer Trisomie 21 wird wie erwartet mit 1:2, das Risiko einer Trisomie 13/18 mit 1:3 angegeben.
Die Femurlänge ist mit 10,9 mm weit unter dem 5 Perzentil, die SSL ist auch eher unterentwickelt.

Mein Frauenarzt war über die Wasseransammlung insbesondere im Kopfbereich (Wasserkopf) in diesem frühen Entwicklungsstadium erschrocken und er brachte zum Ausdruck, dass das eher nach einer Trisomie 13/18 aussieht.

Da ich für den Rest der Woche wegen der FU krank geschrieben bin, hatte ich heute dann wieder genug Zeit mich mit diesen Trisomie-Arten zu beschäftigen und mir die Erfahrungsberichte und Bilder im Internet anzuschauen.

Da habe ich dann auch das erste Mal richtig weinen können. Es ist schon ein Wahnsinn, was die Natur so alles in Petto hat und man fragt einfach nur nach dem Warum. Ich stelle mir immer vor, was ich so gerade gemacht habe, als sich das Chromosomenpaar bei der Meiose nicht richtig trennte.

Ich habe eigentlich schon Abschied genommen von Golos Geschwisterchen.

Da ich mir zunächst nicht vorstellen konnte die eingeleitete Fehlgeburt bei vollem Bewußtsein zu erleben, wollte ich von meinem Arzt wissen, warum man in Deutschland in der Regel auf diese Weise die Schwangerschaft abbricht.

Zunächst scheint wohl die Gefahr den Muttermund oder die Gebährmutter bei einer Ausschabung nach der 14. SSW zu beschädigen nicht gering zu sein und somit ist die Gefahr gegeben, später nicht noch mal Kinder zu bekommen.

Darüber hinaus wäre es für viele Frauen auch ein Akt des Abschiednehmens und es würde ihnen gut tun (so weit man in dieser Situation über von etwas Gut tun sprechen kann), das Kind zu sehen. Denn wenn das Kind einfach weg wäre, würden sich viele Frauen später vorstellen, wie es wohl ausgesehen hätte.

Ich weiß gar nicht, ob ich es sehen will. Einerseits ja, andereseits fürchte ich mich. Vielleicht würde ich es später wirklich bereuen.

Mein Arzt meinte, dass man in der Klinik auf jeden Fall auf die Bedürfnisse und Wünsche der Frauen eingehen würde. Falls dies in der Klinik, die ich mir aussuchen würde nicht der Fall wäre, würde er mir anbieten, dass er sich einschaltet.


Wer kann und möchte mir über seine Erfahrung berichten?
Wie lange dauert so eine eingeleitete Fehlgeburt? In manchen Berichten ist von einigen Tagen die Rede. Das ist doch unvorstellbar!

Hat man so lange Schmerzen? Wie stark sind die Wehen? Wie bei einer "normalen" Geburt. Gibt es auch Presswehen?

Ich würde mich über Antworten freuen.

Danielle
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psa



Anmeldedatum: 08.01.2008
Beiträge: 20
Wohnort: Berlin

BeitragVerfasst am: 28.03.2008 11:41:47    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Danielle,

vor ziemlich genau vier Monaten ging es mir genau wie Dir.
Ich habe auf den Befund der FU gewartet und mich schon mal mit dem Gedanken auseinandergesetzt wie ein Abschied von meinem schon so lieb gewonnen Kind aussehen würde. Ich hatte solche Angst vor dem Gedanken, mein Kind auf "natürlichem" Wege zur Welt zu bekommen.
Ich weiß nicht, wie Dein Befund jetzt tatsächlich aussieht und hoffe natürlich sehr, Du hast Glück. Dann brauchst Du einfach nicht weiter zu lesen.

Sollten sich Deine Befürchtungen allerdings bestätigen, empfehle ich Dir aus meiner Erfahrung, Dir einfach ein bißchen Zeit mit Deinem Partner zu nehmen und die Entscheidung ganz in Ruhe zu fällen. Auch wenn Dir Dein
Verstand vielleicht etwas anderes signalisiert - Du hast Zeit und musst nichts überstürzen.
Das wird Dir später helfen. Ich habe es hier im Forum schon mehrfach erwähnt, aber mir hat Buch "Gute Hoffnung - jähes Ende" (s. Literaturhinweise) unheimlich geholfen, diese so unendlich schwierige Entscheidung zu treffen. Zur Form der Geburt findest Du hier im Forum auch unterschiedliche Wege- und auch hier muss jede Frau den für sie erträglichsten Weg gehen - es gibt hier kein richtig oder falsch.
Ich ganz persönlich möchte das Erleben der Geburt meiner Tochter nicht missen - es war schmerzhaft, aber irgendwie auch schön.
Wichtig ist nur, dass Du ein Krankenhaus wählst, dass Dir diese Stunden so
angenehm wie möglich macht und bereits Erfahrungen mit Müttern in ähnlichen Situationen hat. Habe jedenfalls keine Angst.
Emotional richtig schwierig wird es erst später,wenn einige Zeit vergangen ist. Ich hätte heute Entbindungstermin gehabt - das tut sehr weh.

Unsere Kinder sind trotzdem bei uns - so oder so!

Ich wünsche Dir alles Gute!

Liebe Grüße

Sepia
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Danielle



Anmeldedatum: 25.03.2008
Beiträge: 26

BeitragVerfasst am: 29.03.2008 16:11:22    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Sepia,
vielen Dank für Deine Antwort, insbesondere an einem Tag, der ein ganz besonders schwerer, insbesondere für Dich, aber auch für den Rest Deiner Familie war.

Ich hoffe, Du hast Ihn einigermassen gut überstanden.

Wie erwartet war der Befund des FISH-Testes eine Trisomie, und zwar 21. Ich war zwar darauf eingestellt, aber es bleibt trotzdem immer einer Hammer, auch wenn ich keine richtige Hoffnung hatte, da zu viele Symptome für eine wie auch immer geartete Trisomie sprachen.

Da ich wusste, dass ich am Donnerstag morgen das Ergebnis erhalten würde, wollte ich den Tag nicht wartend zu Hause verbringen und bin mit meinem Sohn in den Kölner Zoo gefahren. Als wir vor den Affen standen, klingelte mein Handy und ich werde wohl bis zum Ende meiner Tage die Affen mit den Worten des ("unhumanen", weil wenig einfühlsamen) Humangenetikers "Ihr Kind hat ein Down-Syndrom, wie wollen Sie jetzt weitermachen?" in Verbindung bringen.

Wir (mein Mann und ich, nicht der Humangenetiker Smile haben uns entschieden, die Schwangerschaft zu beenden und ich werde am Montag meine Tochter (ich habe sie spontan Isabelle genannt) verlieren.

Auch wenn das was wir erlebten bzw. erleben werden sehr schwierig ist, bin ich froh, dass es diese Art der Untersuchungsmethode gibt, auch wenn sie in nicht wenigen Fällen erst mal nur wahnsinnig beunruhigt und vielen Frauen einen gewaltigen Schrecken einjagt.

Sie gibt aber gerade Frauen wie uns, die ein erhöhtes Risiko haben, die Möglichkeit zu wissen, was mit unseren Kindern los ist, auch wenn die darauf folgenden Entscheidungen und vor allem die Konsequenzen schwer zu ertragen sind.

Ich hoffe, dass ich mit meinem Beitrag nicht den Eindruck erweckt habe, ein Pessimist zu sein, denn das bin ich nicht. Bei mir sprachen aber zu viele Indizien für eine Trisomie (mein "reifes" Alter, zunehmende Nackentransparenz, Wasserablagerungen, unterentwickeltes Wachstum), dass ich mir keine falschen Hoffnungen machen wollte.

Ich habe die Zeit genutzt um emotional Abschied von meinem Kind zu nehmen.

Dir Sepia wünsche ich alles, alles Gute und freue mich wieder von Dir zu hören.

Danielle
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Bine



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Beiträge: 7
Wohnort: Rheinland-Pfalz

BeitragVerfasst am: 29.03.2008 21:15:07    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Danielle,

es tut mir leid, dass auch ihr mit solch einem Schicksalsschlag konfrontiert wurdet!
Am 23.3.06 ließ auch ich mein Kind wegen der Diagnose Trisomie 21 in der 18. SSW zu den Sternen ziehen!
Es war die schwerste und schmerzhafteste Entscheidung meines Lebens!

Ich kopiere dir folgenden Text, den ich damals in einem anderen Forum schrieb:



"...Das Ergebnis des Schnelltests ergab, dass unser Kind Trisomie 21 hatte, wobei beim Ultraschall nie etwas Verdächtiges festgestellt wurde!
In dem Moment dachte ich, mir zieht jemand den Boden unter den Füßen weg! Wir befanden uns nur noch in einem Schockzustand, sollten entscheiden, was jetzt passiert! Nach Gesprächen mit dem Arzt und einem Humangenetiker entschlossen wir uns schweren Herzens die Schwangerschaft zu beenden, allerdings wollten wir das endgültige Ergebnis abwarten! Während dieser Wartezeit recherchiert ich stundenlang im Internet über Chromosomenanomalien, über Down-Syndrom und las von falsch positiven Ergebnissen des Schnelltests. Ich klammerte mich an jeden Hoffnungsschimmer, wollte es einfach nicht wahr haben, was da auf einmal mein Leben so erschütterte! Ich hoffte, endlich aus diesem Alptraum zu erwachen oder doch irgendwie einen Weg zu finden, diese schreckliche Entscheidung nicht treffen zu müssen! Es war das Grausamste, was ich bisher erlebt habe!

Am 21.3. (sinnigerweise Tag der Menschen mit Down-Syndrom) bekamen wir dann leider die Bestätigung des Befundes!
Am nächsten Tag ging ich ins Krankenhaus, am 23.3. wurde unser viertes Kind nach einer eingeleiteten Geburt tot geboren.
Im Krankenhaus wurde ich sehr liebevoll und einfühlsam betreut. Ich bekam ein Heftchen mit Auszügen aus Lothrops Buch "Gute Hoffnung - jähes Ende", das ich vor der Geburt gelesen hatte. Dadurch war ich dann Gott sei Dank auch in der Lage, mein Kind anzuschauen, was ich vorher nicht gedacht hätte! Überhaupt hatte ich vieles ganz anders erlebt und gefühlt, als ich dies vorher für möglich gehalten hätte! Am liebsten hätte ich mein Kind mit nach Hause genommen.
Meine erste direkte Konfrontation mit dem Tod war auch ganz anders, als erwartet! Die Geburt selbst war komischerweise gar nicht furchtbar, sondern sehr ergreifend! Mein Kind sah so friedlich aus, diese Stimmung schien sich im ganzen Raum auszubreiten! Kann der Tod so schrecklich sein, wenn dabei solche Gefühle ausgelöst werden?
Dieses Erlebnis bleibt für mich ein großer Trost. Ich denke nicht, dass mein Kind gelitten hat!..."



Ich wünsche dir für am Montag viel Kraft für den letzten Weg deines Kindes!
Die körperlichen Schmerzen waren bei mir sehr erträglich - nicht mit einer "richtigen" Geburt zu vergleichen.
Nachdem ich das erste geburtseinleitende Zäpfchen bekommen hatte, dauerte es zwar noch etwa 22 Stunden bis mein Janik kam, aber Wehen spürte ich erst gegen Ende. Gerade als sie so heftig waren, dass ich auf das Angebot, Schmerzmittel zu nehmen, eingehen wollte, war mein Kind schon da.

Du kannst dich gerne jederzeit mir mir in Verbindung setzen, es ist ja wirklich eine so extreme Situation, die nur jemand verstehen kann, der es erlebt hat!

Ich wünsche dir alles Gute und denke am Monatg an dich
Sabine
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Dany4



Anmeldedatum: 01.10.2007
Beiträge: 113

BeitragVerfasst am: 30.03.2008 19:46:23    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Danielle,

ich wünsche Dir für morgen alle Kraft der Welt...Erst jetzt lese ich Deinen Beitrag, da ich ein paar Tage weg war.
Mein Kind hatte sich vor genau einem halben Jahr (Sepia, am ET Deines Kleinen!) von uns verabschiedet. Als ich zur FU wollte, stellte der Arzt den Tod fest - aber wir hatten wegen der NT von 4,9 damit gerechnet....

Ich hab gerade wenig Zeit, um hier viel zu schreiben, aber in Gedanken bin ich bei Dir.

Auch ich habe noch einen kleinen Sohn, und glaube mir, er hat mir in der ganzen Zeit die meiste Kraft gegeben....

Dany
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Danielle



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Beiträge: 26

BeitragVerfasst am: 31.03.2008 01:28:20    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Sabine,
liebe Dany (witzig, so werde ich auch von Einigen genannt),

vielen Dank für Eure Anteilnahme und dass Ihr morgen an mich denkt.

Ich war am Freitag bereits in der Klinik, denn man hatte mir Donnerstag telefonisch mitgeteilt, dass ich möglicherweise bereits Freitag unter Vollnarkose (was auch mein Wunsch ist) die Schwangerschaft abbrechen kann.

Im Krankenhaus kam dann der Schock: Unter Vollnarkose geht nicht mehr und ich müsste das endgültige Ergebnis abwarten: Die Wahrscheinlichkeit sei zwar sehr, sehr gering aber aus Haftungsgründen (!) wäre man dazu verpflichtet.
Nach dem ich zuerst entsetzt war, habe ich danach darum gebeten, dass sich die Ärztin, die mir das sagte sich bitte bei dem Chefarzt rückversichert, ob dem wirklich so ist, ich wollte auch gerne an dem Gespräch teilnehmen.

Nach einigen Minuten kam sie wieder und dann sagte sie es ginge doch unter Vollnarkose aber eben erst Montag.

Das Wochenende, insbesondere der heutige Tag war nicht schön. Das Warten empfinde ich als schrecklich, ich kann die Zeit nicht zum Abschied nehmen nutzen; das habe ich irgendwie schon getan. Ich fühle mich wie eine Henkerin.

Jetzt kann ich nicht schlafen. Ich habe auch Angst, dass der Operateur morgen nicht da ist oder man mir doch wieder mitteilt, dass die Geburt eingeleitet werden muss.

Mein Sohn Golo kam 11 Tage nach dem ET, nachdem ich 3 Tage wehenfördernde Mittel erhalten habe zur Welt. Das Warten damals fand ich überhaupt nicht schlimm. Ich weiß, dass jede Schwangerschaft und Geburt anders ist, und es nicht heißen muss, dass es jetzt auch wieder so lange dauert. Trotzdem ist die Vorstellung das in dieser Situation zu erleben unerträglich für mich.


Es ist gut zu wissen, dass es Euch gibt, und das Schreiben und Lesen hier im Forum gibt mir sehr viel. Denn es stimmt, Sabine, was Du schreibst: Diese extreme Situation, die Emotionen auslöst, die jenseits des Ratios liegen, kann nur jemand verstehen, der es selbst erlebt hat.

Ihr seit mir sehr nah, obwohl ich Euch (wahrscheinlich) noch nie gesehen oder gehört habe.

Vielen Dank für Eure Anteilnahme,
Danielle
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psa



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Wohnort: Berlin

BeitragVerfasst am: 31.03.2008 17:29:44    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Danielle,

ich war in Gedanken bei Dir und hoffe, Du hast alles gut überstanden.
Ich glaube daran, dass Du im Sinne Deines Kindes gehandelt hast. Jetzt
ist ihre kleine Seele frei und sie wird nicht leiden müssen.

Ich hoffe oder will so gern glauben, dass unsere Kinder wissen, wie schwer uns der Abschied gefallen ist.

Ich wünsche Dir alles, alles Liebe und ganz viel Kraft und Hoffnung!

Sepia
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Dany4



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Beiträge: 113

BeitragVerfasst am: 31.03.2008 20:10:59    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Danielle,
auch ich denke die ganze Zeit dran, wie es Dir nun wohl geht.
Dein kleiner Liebling sitzt jetzt bestimmt mit unseren auf seinem Sternchen und sschaut zu uns herunter...
Ich muss Dir sagen, dass ich meinen Kleinen ganz oft bei mir spüre. Nie hätte ich gedacht, dass ich mal so denke und fühle.

Ganz liebe Grüße und viel Kraft wünscht Dir
Dany
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Danielle



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Beiträge: 26

BeitragVerfasst am: 31.03.2008 21:38:05    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Sepia, liebe Sabine, liebe Dany, liebe Sylvia,

ich komme gerade aus der Klinik und meine Isabelle ist nun bei Euren Kindern.

Ich bin unendlich erleichtert. Mein Mann und ich mussten von 10.00 bis 16.30 im Warteraum ausharren, bis die OP losging; es war auch noch ein Notfall dazwischen.
Ich wusste, dass Ihr bei mir seid und umarme Euch dafür gedanklich. Auch, dass Ihr Euch noch gemeldet habt.

Um 17.15 war ich dann wieder bei Bewußtsein ich habe ein wenig geweint, aber wie gesagt ein Gefühl der Erleichterung erfüllte meinen Körper sehr schnell danach. Wie es weitergeht bleibt abzuwarten. Zunächst bin ich unendlich froh, dass ich doch meinen Weg gehen konnte.

Dir Sylvia wünsche ich weiterhin viel, viel Stärke für den Abschied von Deiner Mutter.

Ganz liebe Grüße,
ich drücke Euch,

Danielle
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Danielle



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Beiträge: 26

BeitragVerfasst am: 13.04.2008 12:17:06    Titel: Antworten mit Zitat

Nach der ersten Erleichterung kommt die Trauer. Ich denke, Euch ist es auch so ergangen.

Mein Verstand sagt mir, dass mein Handeln in Ordnung war, aber ich habe ein schlechtes Gewissen, so als ob ich etwas Verbotenes und Feiges getan habe. Ich bin nicht richtig gläubig und trotzdem kommen so Gedanken wie: Die Natur hat mich mit diesem speziellen Kind beauftragt und ich bin davor weggelaufen.

Ich habe jetzt auch das endgültige Ergebnis der FU: freie Trisomie 21.

Ich hoffe, es geht Euch gut.

Grüße
Danielle
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psa



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Beiträge: 20
Wohnort: Berlin

BeitragVerfasst am: 14.04.2008 14:39:24    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Danielle,

Deine Gefühle und Gedanken kenne ich nur zu gut.

Auch ich habe immer wieder Schuldgefühle und denke daran, dass es vielleicht unsere Aufgabe war, ein krankes Kind zu bekommen.

Unser Kind können wir ja leider nicht fragen, ob es behindert auf die Welt kommen möchte. Also müssen wir für unser Kind eine Entscheidung treffen. Und das ist sicher eine der schwierigsten, die Eltern überhaupt treffen können. Mich tröstet dann nur der Gedanke, dass ich meine Tochter geliebt habe und dies immer tun werde und dass ich sie in Frieden
und ohne Schmerzen ziehen lassen habe.

Auch wenn Du Dein Kind bekommen hättest, wären andere weit reichende
Entscheidungen zu treffen gewesen und das immer wieder (evtl. Herz-Operationen, Pflege durch andere etc.) ...

Diese Gefühle und Gedanken werden noch eine Weile dauern, und es wird ein schmerzhafter Weg mit vielen traurigen, aber auch schönen Abschnitten. Und die Zeit heilt die Wunden, wenn auch langsam.
Lass' die Schmerzen und die Tränen zu.

Alles Liebe für Dich/Euch!

Sepia
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Sternchen



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Beiträge: 26

BeitragVerfasst am: 15.04.2008 15:52:39    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Danielle,

die Trauer und die Schuldgefühle sind normal. Ich hatte das zweifelhafte Glück, dass meine Tochter nicht lebensfähig war. Trotzdem stelle ich mir manchmal die Frage ob ich das Recht hatte, der Natur vorzugreifen.

Allen Zweifeln zum Trotz bin ich mir sicher, letztendlich richtig entschieden zu haben. Für meine Familie, für meine Kleine und auch für mich.

Eine liebe Bekannte, der ich von dem Abbruch erzählte, erzählte mir von ihrer Freundin, deren Kind einen Herzfehler hat. Das Kind hat es nicht leicht. Ständige Operationen und es kann vieles nicht, was andere in diesem Alter machen (Sport und Spiele). Die Mutter ist sich nicht sicher ob sie sich noch einmal dafür entscheiden würde. Ihr tut es einfach weh, dass ihr Kind so leidet.

Lass Deine Trauer und auch Deine Zweifel zu.

Es dauert leider bis der Schmerz nachlässt.

LG Sternchen
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Danielle



Anmeldedatum: 25.03.2008
Beiträge: 26

BeitragVerfasst am: 22.04.2008 00:15:56    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Sepia, liebe(s) Sternchen,
Danke für die Mitteilung Eurer Erfahrungen. Einerseits rechtfertige ich meine Entscheidung damit, dass die Prognosen für die Lebensqualität meines Kindes nicht gut waren und gleichzeitig frage ich mich, ob es tatsächlich so war, denn ein echter Pränataldiagnostiker hat das nicht festgestellt. Es ist so wie Engelchen auf der rechten und Teufelchen auf der linken Schulter.

Aber es stimmt schon, dass die Zeit die Wunden heilt und dass die Tatsache, dass ich bereits einen kleinen gesunden Jungen habe den Schmerz erträglich macht.

Insgesamt habe ich doch Glück im Unglück gehabt, weil ich meinen Weg gehen durfte. Ich habe dem Chefarzt für seine unbürokratische Entscheidung einen Dankesbrief geschrieben, weil ich aufgrund der in diesem Forum berichteten Erfahrungen weiß, dass ein Abbruch unter Vollnarkose nach der 14. SSW wohl die Ausnahme sein dürfte. Er hat mir ebenfalls eine Danksagung zurückgeschrieben und mir mitgeteilt, dass ihn mein Dank motiviert weiterhin so zu arbeiten, wie er es bisher getan hat, nämlich Frauen zu helfen, die in einer schiwierigen Situation sind und es sei ihm ein Anliegen, diese Situation nicht noch schwieriger zu machen.

Es gibt sie doch noch die einfühlsamen Ärzte, aber sie scheinen die Ausnahme zu sein.

Auch wenn ich durch diese Aussage vielleicht kalt wirke, so bin auch doch froh auch einmal zu hören, wie belastend es ist mit so einer Behinderung zu leben, denn in den meisten Fällen höre ich nur, dass die Eltern ihre Kinder nicht missen möchten und sie die Entscheidung für das Kind nie bereut hätten. Vielleicht handelt es sich auch nur um eine selektive Wahrnehmung meinerseits.

Alles, alles Gute für Euch, ich bin froh, dass es Euch gibt,

Danielle
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Frida2003



Anmeldedatum: 05.08.2008
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 07.08.2008 18:04:20    Titel: Vielen Dank Antworten mit Zitat

Liebe Danielle,
vielen Dank für deine tröstenden Worte. Am Samstag wird bei mir der Abbruch eingeleitet und im Laufe des Montags hoffentlich mein Sohn geboren. Ich bin vor schlechtem Gewissen und doch dem Wissen, meinem Kind vermutlich viel Leid aufgrund der erhöhten Anfällligkeiten für schwere Krankheiten zu ersparen, zerrissen. Sie haben uns im KH angeboten, unser Kind nach einem Gotteskind in einer Sammelurne zu bestatten. Das wollen wir gern in Anspruch nehmen.
Ich wünschte die Seele unseres Kindes findet einen sicheren Platz.....
Alles Gute für euch und viel Kraft für euer weiteres Leben.
Petra
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Danielle



Anmeldedatum: 25.03.2008
Beiträge: 26

BeitragVerfasst am: 08.08.2008 08:55:30    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Petra!
Das Teufelchen auf der einen und das Engelchen auf der anderen Schulter kenne ich auch. Ich glaube das ist normal in dieser schwierigen Situation. Meine Gefühle habe ich seiner Zeit hier im Forum beschrieben und ich war froh über das Feedback; zu hören, dass es anderen Frauen ähnlich ergangen ist.

Ich bin davon überzeugt, dass wir unseren Kindern Leid ersparen.

Ich wünsche vor allen Dingen Dir ganz viel Kraft für die anstehende Geburt Deines Sohnes.

Ich habe damals meine ganze Trauer zugelassen und bin in meiner Familie und bei Freunden offen mit meiner Situation umgegangen. Das hat mir sehr geholfen alles zu verarbeiten und die Sache so zu akzeptieren, wie sie ist und sich zermürbend zu fragen: Warum ich?. Heute lacht die Sonne auch wieder für mich, das Leben geht weiter und es ist schön.

Ich bin sicher, dass die Seelen unserer Kinder nicht nur einen sicheren, sondern einen besonderen Platz gefunden haben.

Alles, alles Gute für Dich,
Danielle
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